Der Great Glen Way zählt zu den schönsten Fernwanderwegen Schottlands. Auf rund 125 Kilometern führt er durch das Great Glen, eine tektonische Verwerfungslinie, die eine beeindruckende Landschaft aus Seen, Bergen und Wäldern formt. Die Route verbindet Fort William im Westen mit Inverness im Osten und lässt sich in etwa sechs bis acht Tagen erwandern. Wer sich auf diesen Weg begibt, erlebt nicht nur die raue Schönheit der Highlands, sondern auch eine Reise durch Geschichte und Legenden. Hier sind meine fünf Highlights, die von meiner Wanderung ganz besonders in Erinnerung geblieben sind:
Der Blick auf Ben Nevis zum Auftakt
Bereits am Startpunkt in Fort William erwartet dich ein spektakulärer Anblick: Ben Nevis, mit 1.345 Metern der höchste Berg Großbritanniens, thront majestätisch über der Stadt. Auch wenn der Gipfel nicht Teil des Great Glen Ways ist, begleitet er dich auf den ersten Kilometern als imposanter Hintergrund. Besonders bei klarer Sicht oder in den frühen Morgenstunden ist der Anblick eindrucksvoll und setzt den Ton für die kommenden Tage.
Die stille Schönheit von Loch Lochy
Der Weg entlang von Loch Lochy gehört zu den ruhigsten und zugleich stimmungsvollsten Abschnitten der gesamten Route. Der tiefblaue See erstreckt sich über mehr als 15 Kilometer, flankiert von dichten Wäldern und abgelegenen Uferpfaden. Oft liegt in den Morgenstunden Nebel über dem Wasser, was der Landschaft eine beinahe mystische Atmosphäre verleiht. Wer Ruhe und ein Gefühl von Abgeschiedenheit sucht, wird diesen Teil besonders schätzen.
Wanderung am berühmten Loch Ness
Kein Abschnitt des Great Glen Ways ist so bekannt wie der entlang von Loch Ness. Der weltberühmte See zieht sich über weite Teile der zweiten Hälfte des Weges und bietet eine faszinierende Kulisse – nicht nur wegen der Legende um das Seeungeheuer „Nessie“. Die Etappe zwischen Invermoriston und Drumnadrochit ist landschaftlich besonders reizvoll: sanfte Anstiege wechseln sich mit weiten Ausblicken über das Wasser ab, während uralte Wälder und kleine Bäche den Pfad säumen.
Urquhart Castle – Geschichte direkt am Weg
Unweit von Drumnadrochit liegt Urquhart Castle, eine der bekanntesten Burgruinen Schottlands. Die Reste der mittelalterlichen Festung liegen direkt am Ufer von Loch Ness und bieten ein beeindruckendes Fotomotiv. Wer möchte, kann die Ruine besichtigen (Achtung: Tickets unbedingt vorab buchen!) – sie gewährt nicht nur einen Einblick in die bewegte Geschichte der Region, sondern auch herrliche Ausblicke auf den See. Besonders stimmungsvoll ist der Ort bei Sonnenuntergang oder bei sich näherndem Nebel.
Ankommen in Inverness
Nach mehreren Tagen in der Natur erreichst du schließlich Inverness, die Hauptstadt der Highlands. Der Kontrast zur Stille der Seen und Wälder könnte kaum größer sein – und doch bietet die Stadt einen würdigen Abschluss der Wanderung. Ein Spaziergang entlang des River Ness, der Besuch des Inverness Castle oder einfach ein gemütlicher Abend in einem traditionellen Pub machen deutlich: Auch das urbane Schottland hat seinen ganz eigenen Charme.
Der Great Glen Way verbindet Natur, Kultur und Geschichte auf einzigartige Weise. Ob du alleine wanderst oder in Gesellschaft – dieser Weg wird dir lange in Erinnerung bleiben. Planst du bereits deine Wanderreise oder hast du Fragen zu Etappen, Sehenswürdigkeiten & Co? Unsere Kollegen und Kolleginnen helfen dir gerne!
