Als Hundebesitzer freut man sich besonders, wenn man seinen vierbeinigen Begleiter mit auf ein Outdoor-Abenteuer nehmen kann. Und dabei sollen Hund und Mensch sich wohlfühlen – denn was gibt es Schöneres, als mit seinem besten Freund auf vier Pfoten auf Entdeckungsreise zu gehen? Lies hier nach welche Hinweise für eine Wanderreise mit Hund, insbesondere in den Alpen - wir waren in der Zugspitzregion unterwegs - wichtig sind.
Allgemeine Vorbereitung – woran muss ich alles denken?
Das Köfferchen für den vierbeinigen Begleiter will genauso überlegt gepackt sein wie für uns selbst. Was war für mich und meinen Hund das Wichtigste?
Das Offensichtliche: Futter! Mensch wie Hund sind deutlich mehr auf den Beinen als gewöhnlich, daher dürfen die Tagesrationen auch etwas höher ausfallen. Kleine Leckerli als Wegproviant darf man dem felligen Freund ebenso gönnen – wer genießt es nicht, einen kleinen Snack bei schönem Panorama zu genießen? Nicht vergessen, Futter- und Wassernapf einzupacken, denn die Hotels stellen diese nicht zur Verfügung. Für unterwegs muss auf jeden Fall genügend Wasser für den Hund mitgenommen werden – dafür gibt es spezielle Hundeflaschen, deren Deckel als Wassernapf genutzt werden können, oder man packt einen faltbaren Napf dazu. Beide Varianten sind besonders platzsparend.
Die Wanderleine - Es gibt spezielle Leinen aus Bungee-Seil, die den Rückstoß etwas abfedern. Diese Leinen gehören unbedingt an ein gut sitzendes Geschirr. Ich habe die Leine mit einem Kletterkarabiner an meinen Rucksack geschnallt, sodass mein Hund und ich die größtmögliche Freiheit beim Wandern genießen konnten.
Für den Transport in öffentlichen Verkehrsmitteln sollte ein Beißkorb mitgeführt werden – besonders in Österreich gilt Beißkorbpflicht. Nicht vergessen, dass der Hund daran gewöhnt sein muss!
Ebenfalls im Tagesrucksack mitgeführt habe ich eine extra Erste-Hilfe Ausrüstung & Pfotenschutz, falls sich der Vierbeiner auf steinigem Gelände verletzt hätte.
Und zum Schluss: selbstverständlich eine Hundedecke, damit der Hund im Hotelzimmer einen festen Platz für sich hat, an dem er sich wohlfühlt. Ich persönlich habe meinem Hund noch ein kleines Kuscheltier mitgenommen, das sie zuhause auch immer in ihrem Schlafkörbchen liegen hat. So konnte ich ihr in fremder Umgebung zusätzliche Sicherheit geben.
Do´s and Don´ts beim Wandern mit Hund
Do´s…
…Hund anleinen. Die meisten Wege führen durch Nationalparks, dort gilt grundsätzlich Leinenpflicht zum Schutz der Wildtiere. Außerhalb von Nationalparks gelten die Bestimmungen der Gemeinde, hier habe ich mich vorher ausführlich informiert und in den Hotels nachgefragt. Man bekommt immer Tipps, wo man den Hund auch mal frei toben lassen kann.
…Freizeit für den Hund. Ich räume meinem Hund, vor allem an langen „Leinentagen“, immer besonders viel Zeit zum Schnüffeln ein. Das ist es, worum es für den Hund geht – der Vierbeiner hat nichts von dem Panorama, das wir so gerne in den Bergen genießen. Er erkundet die Welt auf seine Art, und das sei ihm gegönnt.
…regelmäßige Pausen. Besonders an warmen und sonnigen Tagen ist es wichtig, zwischendurch kleine Pausen zu machen. Lieber jede Stunde eine kleine Pause, als innerhalb einer 6-stündigen Wanderung nur eine große in der Mitte. Hunde verarbeiten in kurzer Zeit und mit mehr Sinnen sehr viel mehr Informationen als der Mensch, er braucht neben der körperlichen auch die mentale Regeneration, um all diese Infos zu verarbeiten.
Don´ts…
…Hunde im Hotelzimmer auf textilen Möbeln. Hundefreundliche Hotels sind super – jeder freut sich, wenn sein vierbeiniger Freund willkommen ist. Damit das so bleibt, gilt es, die Hausregeln zu beachten. Auch wenn es nicht immer explizit erwähnt wird, auf textilen Möbeln – Bett, Lounge, Sofa, Sesseln – sind Hunde nicht gerne gesehen.
…ungefragt mit ins Restaurant nehmen. Besonders in den hoteleigenen Frühstücksräumen sind Hunde oftmals aus Rücksicht auf die anderen Gäste nicht erlaubt. Ist man sich bezüglich dieser Regelung unsicher, einfach beim Check In an der Rezeption fragen. Ich habe meinen Hund von vornherein immer auf dem Zimmer gelassen – eine kleine Leckerei zum Frühstück als Ablenkung hilft, wenn der Vierbeiner in fremder Umgebung nicht gerne allein bleibt.
…Gondeln mit Fremden ohne Absprache nutzen. In Seilbahnen und Gondeln sind Hunde grundsätzlich gegen Gebühr und mit Beißkorb erlaubt. Dennoch sollte man Rücksicht auf andere Fahrgäste nehmen – die Kabinen sind in der Regel recht klein, daher frage ich vor dem Einsteigen immer, ob es in Ordnung ist, wenn der Hund mitfährt oder ich die nächste Kabine nehmen soll. Ergibt sich die Gelegenheit je nach Betrieb, nutze ich auch gerne mal eine Gondel für mich und meinen Hund allein.
Das waren unsere gemeinsamen Highlights:
Wandern von Oberammergau zur Zugspitze - die Region ist sehr hundefreundlich und absolut zu empfehlen. Die Wege führten oftmals durch schattige Wälder, entlang kleiner Bäche oder vorbei an klaren Bergeseen und hier und da hatten wir auch Holzstege und Brücken als zusätzlichen Spaßfaktor. Es wird also viel Abwechslung für das Mensch-Hund-Gespann geboten und jeder kommt auf seine Kosten. Was hat uns auf der Tour besonders gut gefallen?
Kofel – bei unserer Rundwanderung um den Kofel durfte der kurze Klettersteig auf den Gipfel nicht fehlen. Nach einer kurzen Einschätzung von unten, ob dieser Teil für Hunde gut machbar ist, haben wir das Abenteuer gewagt. Der Klettersteig ist überall seilversichert, man benötigt keine extra Ausrüstung und die Passagen sind alle sehr gut zu bewältigen. Die Entscheidung, den Hund abzuleinen, habe ich direkt am Anfang getroffen, denn sowohl Zwei – als auch Vierbeiner können sich alleine viel besser ausbalancieren. Dafür muss der Hund natürlich auf Distanz führbar sein, es herrscht Gegenverkehr und wenn man ehrlich ist, ist der Hund auch viel schneller oben als wir und sollte dann dort auf uns warten, damit wir den Gipfel gemeinsam erkunden können.
Höllentalklamm – Hunde, die nicht gerne nass werden, haben es hier etwas schwer. Aber es macht unfassbar viel Spaß, die Klamm gemeinsam mit dem Vierbeiner zu entdecken. Es gibt Stege, Tunnel, Brücken, Treppen und Höhlen, die es zu erkunden gilt. Ein kleiner naturbelassener Abenteuerspielplatz für Mensch und Hund. Kleine Bäche auf den Wegen und Wasserfälle, die von den Seitenwänden sprudeln – da gibt’s an heißen Tagen die Abkühlung gleich dazu!
Der Eibsee – mein Hund schwimmt unheimlich gerne, somit war der See eine schöne Abwechslung. Wir haben uns für den Rundweg extra viel Zeit gelassen, haben die versteckten Buchten und Stände erkundet, haben uns zwischendurch im See abgekühlt, gespielt und ein bisschen geplantscht. Eine willkommene Abkühlung und viel Spaß am und im Wasser für Hund und Mensch.
Mein Hund und ich hatten auf dieser Tour unheimlich viel Spaß. Ob und welche Tour für andere Hunde geeignet ist, liegt immer am Charakter des Hundes, an seinen Erfahrungen und damit in der Einschätzung des/der Hundehalters/in. Klettersteige, Klammen und Gondeln mag nicht jeder Hund! Bitte bedenke das deiner Tourenauswahl. Finde hier unsere Wanderreisen, die mit Hund gut möglich sind.
Für weitere Tipps, Routenvorschläge und Informationen rund um das Wandern mit Hund auf unseren Touren helfen wir gerne weiter, kontaktiere hierfür unser Expertenteam!