Eine inspirierende Reise voller Willensstärke, Genesung und der heilenden Kraft des Wanderns
Lerne Vicki kennen, eine wahrhaft inspirierende Persönlichkeit, die die schwierigsten Momente des Lebens in eine bemerkenswerte Geschichte von Widerstandskraft, Mut und grenzenloser Leidenschaft verwandelt hat. Ihre Reise dreht sich nicht nur ums Überleben – es geht um Selbstbewusstsein, Selbstentdeckung und darum, zu beweisen, dass man trotz großer Widrigkeiten triumphieren kann. Als treue Kundin unserer Mutterfirma Macs Adventure erzählt uns Vicki, wie unsere Abenteuer ein verlässlicher Begleiter auf ihrem außergewöhnlichen Weg waren.
Ich war so aufgeregt. Es war September 2018 und mein Mann Olaf und ich hatten gerade eine Reise bei Macs gebucht - der Cleveland Way sollte es werden. Wir würden den australischen Winter 2019 hinter uns lassen, um im britischen Sommer die 175 Kilometer lange Strecke durch die Yorkshire Moors und entlang der Nordseeküste anzutreten.
Mit acht Monaten Vorlaufzeit hatte ich reichlich Gelegenheit, meine Kondition zu verbessern und mich „wanderbereit“ zu machen. Da ich bereits mehrere mehrtägige Wanderungen unternommen hatte, wusste ich, dass ich mit regelmäßigem Training umso besser vorbereitet wäre. Der Plan: mit meinem Heimtrainer trainieren, mit dem Hund längere Spaziergänge machen, viele Treppen steigen und einige Tageswanderungen von etwa 12 bis 15 Kilometern unternehmen. Ja, es war genug Zeit.
Bis ich ein paar Wochen später den Anruf bekam, den niemand möchte. Ich hatte Brustkrebs. Sofort wurde ich in einen Strudel von Terminen, Untersuchungen, einer Mastektomie der rechten Brust und sechs Monaten anstrengender Chemotherapie geworfen. Doch immer wieder kam mir dieselbe Frage in den Sinn: Würde ich den Cleveland Way nur sechs Wochen nach Ende der Behandlung trotzdem wandern können? Ganz sicher!
Mit diesem Ziel vor Augen rückten die endlosen Tage der schrecklichen Nebenwirkungen der Behandlung in den Hintergrund, während ich mich zum Training zwang. An manchen Tagen war es ein enormer Kampf, überhaupt 10 Minuten auf dem Heimtrainer zu schaffen, doch an anderen Tagen konnte ich gleich mehrere Treppen bewältigen – immer mit dem festen Fokus, es nach Helmsley zu schaffen, dem Startpunkt des Cleveland Way. Überrascht stellte ich fest, dass je mehr ich mich körperlich anstrengte, desto weniger Übelkeit verspürte ich. Die Beine waren nicht mehr bleischwer und die periphere Neuropathie (Kribbeln/Brennen) in meinen Händen und Füßen war weniger schlimm. Ich hatte wieder ein stückweit Kontrolle über meinen Körper und das war ein vielversprechender Lichtblick in einer dunklen und erschöpfenden Zeit.
Am letzten Tag meiner Chemo läutete ich die Glocke, um das Ende dieses Kapitels zu symbolisieren, auch wenn einige Ärzte skeptisch waren, ob ich meine Wanderreise bewältigen könnte. Eine Krankenschwester der Onkologie sagte sogar: „Die meisten Leute feiern das Ende der Chemo mit einer Massage oder einem entspannten Urlaub, aber nicht mit einer 175 Kilometer langen Wanderung.“ Aber ich wollte es versuchen, mit Olaf an meiner Seite bei jedem Schritt.
Im Juli 2019 starteten wir in Helmsley den Cleveland Way und beendeten ihn neun Tage später in Filey. Und trotz einiger Herausforderungen auf dem Weg, entdeckte ich erneut die heilende Kraft von Bewegung und insbesondere vom Wandern in der Natur. Während dieser neun Tage wurde ich körperlich stärker, geistig klarer, emotional freier und genoss einen deutlich beschleunigten Haarwuchs – ein wahrer Bonus! All das verdanke ich dem Wandern, Olafs Unterstützung und Macs Adventure, die sich um alle Details der Reise gekümmert haben.
Fünf Jahre später, ein kritischer Zeitraum für die Krebsüberlebensrate, suchten Olaf und ich nach einer neuen Herausforderung, um diesen Meilenstein zu würdigen. Nach den COVID-Lockdowns, in denen wir auf Wanderungen in Australien beschränkt waren, entschieden wir uns für eine mehrtägige Wanderung in Neuseeland. Im Oktober 2023 würden wir den Queen Charlotte Track wandern – natürlich wieder mit Macs Adventure. Da dies unsere erste große internationale Wanderung seit dem Cleveland Way war, war ich etwas nervös wegen meiner körperlichen Verfassung. Ich begann erneut mit einer täglichen Trainingsroutine, in dem Wissen, dass jede kleine Anstrengung hilft und erneut im Bewusstsein der vielen gesundheitlichen Vorteile – einige offensichtlich, andere fast magisch – von körperlicher Aktivität und dem Eintauchen in die Natur.
Wir liebten alles an der 70 Kilometer langen Wanderung von Picton. Die Verbindung zur Natur, zu den Menschen und zueinander war unglaublich, nicht zu vergessen das Gefühl der körperlichen Leistung – Selbstzweifel lässt man da schnell hinter sich. Diese Erfahrung und der Triumph bestätigt mich darin, trotz der Rückschläge von Krebsoperation und Behandlung, ein Ziel vor Augen zu haben, auf das man hinarbeiten kann, insbesondere eines, das körperliche Aktivität erfordert. Wenn ich es schaffen kann, ist es definitiv machbar.
